Odense

6. August: Wir verlassen Jütland

Heute verlassen wir Jütland und reisen auf die Insel Fünen, nach Odense.

Einen ersten Zwischenstopp legen wir in Jelling ein.

 

In Jelling stehen die beiden bedeutendsten Steine der Geschichte Dänemarks: Die beiden Runensteine wurden auf Initiative der Könige Gorm bzw. Harald Blauzahn errichtet.

Der kleine Jellingstein wurde wahrscheinlich um 940–955 errichtet. Sein ursprünglicher Standort ist nicht bekannt. Er ist etwa 185 cm hoch, 107 cm breit und 50 cm tief. Seine Runeninschrift besagt:

GōrmR kunungR gærði kumbl þǿsi æft Þōrvī, kunu sīna, DanmarkaR bōt.
König Gorm errichtete dieses Denkmal für Thyra, seine Frau, die Zierde Dänemarks.
 
Gorm war der Begründer der Jellingdynastie. Der Runenstein spricht als erste schriftliche Quelle von einem dänischen König, und zum ersten Mal in den schriftlichen Quellen wird der Landesname Dänemark verwendet. Der kleine Jellingstein gilt daher auch als „Geburtsschein“ der dänischen Nation. 

Der Große oder Jüngere Jellingstein wurde wahrscheinlich zwischen 960 und 985 errichtet. Er befand sich vermutlich durchgehend am selben Platz. Der Große Jellingstein enthält eine Christusdarstellung und eine Tierdarstellung.

 

Die Runeninschrift erstreckt sich über alle drei Seiten und lautet, beginnend mit der reinen Textseite:

Haraldr kunungR bað gørva kumbl þǿsi æft Gōrm, faður sinn, ok æft Þōrvī, mōður sīna, sā Haraldr es sēR vann Danmǫrk alla ok Norveg ok dani gærði krīstna.
König Harald gebot, diesen Stein zu machen zum Gedenken an Gorm, seinen Vater, und an Thyra, seine Mutter. Der Harald, der (dem) sich ganz Dänemark (B:) und Norwegen unterwarf (C:) und die Dänen zu Christen machte.

Der Stein, der die Christianisierung Dänemarks durch Harald Blauzahn beschreibt, wird mitunter auch als „Taufstein“ Dänemarks bezeichnet. 

 

 

 

PS: Falls jemand noch nicht wissen sollte, woher sich das Bluetooth-Zeichen ableitet... :-)

Als nächstes besuchen wir das Schloss Egeskov, eine Wasserburg nahe von Odense.

Odense = Hans Christian Andersen. Dort ist er geboren, dort hat er einen Grossteil seines Lebens verbracht, dort wurde er inspiriert. Freunde sagten über ihn, er sei achon immer ein begnadeter Geschichtenerzähler gewesen, man habe nie genau gewusst, wann er die Realität verlasse und die Fiktion beginne. Der bekannte Märchenschreiber ist viel gereist und hat unendlich viele Reiseberichte, Märchen, Geschichte, aber auch kunstvolle Scherenschnitte hinterlassen. Für ihn war das Leben das grösste "Fairytale" überhaupt.

 

Odense hat zu seinen Ehren ein wunderschönes und märchenhaftes interaktives Museum errichtet.

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Kommentare: 3
  • #1

    Mami/Omi (Freitag, 11 August 2023 10:02)

    Eui Reis gaht am Endi zue. Unglaublich spannend, was ihr alles händ dörfed erläbe und gseh.
    Es isch es grosses Gschänk für mich, dass ich mit all eune Bricht und Föteli dörf als blindi Passagierin mitreise. Danke eu 4 vo Herze defür.
    Und jetzt freu ich mich scho uf de letschti Teil, Kopenhagen. Chömed guet und gsund hei, ihr Liebe.

  • #2

    Luzia (Freitag, 11 August 2023 15:55)

    Ich werde die Berichte vermissen. Und auch die vielen Fotos mit unendlich vielen Wolken und Wölklein. Ich mag diese „Himmelsbilder�“. Gute Weiterreise und Heimkehr❤️�

  • #3

    Elsbeth (Montag, 14 August 2023 13:03)

    Ich habe natürlich alle Berichte mit Freude gelesen.Nur mit dem Antwort schreiben klappt es nicht so ganz. Wenn mann die Geschichten liest bekommt mann plötzlich ein ganz anderes Verhältnis zu den Märchen von Andersen. Schön dass ihr in diese Welt eintauchen konntet. Alles Liebe Elsbeth